Mit Beharrlichkeit dem Ziel wieder ein Stück näher
Dass große Werk nicht durch Stärke, sondern durch Beharrlichkeit entstehen, hielt der Sprachforscher Samuel Johnson bereits im 18. Jahrhundert fest. "Beharrlichkeit und Ausdauer haben alle Beteiligten und Bewohner aufbringen müssen, um diesen Tag endlich feiern zu dürfen", sagte die stellvertretende Vorsitzende des Caritasrates, Elisabeth Kolberg. Denn nach nunmehr 20 Jahren Projektarbeit wurde das Richtfest der fünften und letzten Wohngruppe sowie der Tagesbetreuung im Rahmen der Dezentralisierung des St.-Suitbert-Hauses an der Buerschen Straße gefeiert.
Dabei markiere ein Richtfest nicht nur einen Meilenstein im Fortschritt des Bauvorhabens. "Wir feiern an diesem Ort auch die Gemeinschaft und dass neue Begegnungen möglich werden", so Elisabeth Kolberg weiter. Sie dankte allen beteiligten Firmen und Gewerken sowie der Propsteipfarrei St. Lamberti und der Gemeinde St. Johannes für die Unterstützung und das Willkommen. Caritasvorstand Wieland Kleinheisterkamp richtete seinen Dank insbesondere an die Stadt Gladbeck und die beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verbandes.
Am Grundstück Buersche Straße / Bülser Straße entstehen ein Wohngebäude für Menschen mit Beeinträchtigung sowie ein weiteres Gebäude, das die Tagesbetreuung, Büros und zwei Appartements für Einzelwohnen umfasst. Das entstehende Wohngebäude bietet auf 1.140 Quadratmetern in drei Geschossen Platz für 24 Wohnplätze. Die Tagesbetreuung richtet sich an Menschen mit Beeinträchtigung, die nicht, nicht mehr oder noch nicht in Werkstätten arbeiten. Sie gibt eine Tagesstruktur und fordert beziehungsweise fördert durch Einzel- und Gruppenangebote.
Der erste stellvertretende Bürgermeister Norbert Dyhringer betonte, dass dieses Bauvorhaben einmal mehr zeige, dass man gemeinsam im Interesse der Menschen unterwegs sei und gemeinsam viel erreichen könne: "Was hier entsteht, ist ein Stück Gladbeck. Wir als Stadt haben jederzeit ein offenes Ohr, wenn es darum geht, Begegnungen zu ermöglichen."
Propst Thomas Zander richtete den Blick auf den positiven Aspekt des Aufrichtens: "Mit dem Richtfest ist ein wichtiger Abschnitt des Errichtens erreicht. Man sieht, es geht weiter, es entsteht etwas Neues." Dies sei umso wichtiger an der Stelle, an der gleichzeitig Menschen noch traurig seien, weil es die Kirche St. Johannes nicht mehr gebe. Zudem bat er um eine weiterhin unfallfreie Baustelle bis zur Vollendung.
Im Anschluss sprach Zimmermann Johannes Grewer von der Firma Freund Bedachung den Richtspruch und versenkte zusammen mit Elisabeth Kolberg und Wieland Kleinheisterkamp die letzten Nägel im Dachstuhl.