MdB Gerdes informierte sich über Migrationsberatung der Caritas
In einem Gespräch mit dem SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes machten die Beschäftigten der Caritas deutlich, wie wichtig es ist, dass die laufenden Programme fortgeführt werden. Auch vor dem Hintergrund der aktuellen Beratungen über den Bundeshaushalt - und dem allgegenwärtigen Ruf nach Einsparungen.
"Wir befinden uns in einer Ausnahmesituation mit hohen Zuwanderungszahlen", betonte Essayas Lule (Jugendmigrationsdienst der Caritas Bottrop). "Umso wichtiger ist die Migrationsberatung, denn ohne Erstorientierung brauchen wir über berufliche Anerkennung gar nicht zu sprechen." Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des jetzt schon spürbaren Fachkräftemangels sei es nicht nachvollziehbar, warum die Migrationsberatung von manchen als Kostenfaktor betrachtet werde - und nicht als Investition. "Das sind Leute, die wir brauchen. Wir haben es mit Menschen zu tun, die hochmotiviert sind, in Deutschland ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten", ist Essayas Lule überzeugt.
Und noch etwas treibt die Beschäftigten der Caritas um: "Jedes Beispiel misslungener Integration ist Futter für antidemokratische Kräfte - die große Mehrheit der Positivbeispiele zählt scheinbar nicht", so Rolf Puschnig (Jugendmigrationsdienst der Caritas Dorsten). "Wir müssen gelungene Migration erstens unterstützen und zweitens in die Öffentlichkeit tragen. Darum ist Migrationsarbeit so wichtig - sie ist eine Investition in unsere Volkswirtschaft und in unsere Demokratie."
"Ich weiß, worum es geht, ich weiß um die Wichtigkeit Ihrer Arbeit", versicherte Michael Gerdes. "Wir müssen Geflüchteten mit Bleibeperspektive die Möglichkeit geben, gut bei uns anzukommen - und zwar auch in unserem eigenen Interesse. Dazu braucht es eine verlässliche Unterstützung und Beratung. Programme, die sich über Jahre bewährt haben, müssen eine langfristige Perspektive erhalten. Ich werde das Thema bei den laufenden Haushaltsberatungen ansprechen - und ich weiß dabei viele meiner Kolleginnen und Kollegen an meiner Seite."
Seit 2005 fördert der Bund die Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE). Das Angebot steht vor allem innerhalb der ersten drei Jahre nach Ankunft in Deutschland zur Verfügung. Es unterstützt zugewanderte Personen bei ihrer sprachlichen, beruflichen und sozialen Integration. Um junge Migrantinnen und Migranten im Alter zwischen 12 und 27 Jahren kümmern sich Beraterinnen und Berater der Jugendmigrationsdienste (JMD). Sie nehmen insbesondere die Aspekte Schule, Ausbildung und Arbeitsmarkt in den Blick.
Text und Bild: Büro MdB Michael Gerdes