Glaube, Liebe und Hoffnung gestalten das Warten
"Jedes Bild hat seine Entwicklung", erklärt Elke Puhl. Die Diplom-Pädagogin und Kreativtherapeutin arbeitet seit 15 Jahren in Gladbeck mit psychisch belasteten Menschen.
Elke Puhl und Jennifer, eine der Künstlerinnen, im Wartebereich der Psychosozialen Beratungsstelle. Antonia Gemein
"Die Tiefe des Bildes entsteht erst Schicht für Schicht", erläutert sie. "Über diese Technik lernt man viel über sich selbst. Das Bild entsteht nicht schnell, sondern durch Ruhenlassen, Abstand nehmen und wieder neu ansetzen. Man ändert die Perspektiven. Nah dran zu sein, sieht anders aus, als zurückzutreten. Das alles sind wichtige Ansätze im Leben."
Die anwesenden Künstlerinnen beschreiben den Prozess ebenso als lernintensiv. "Frau Puhl hat immer gesagt: Da geht noch was. So war es dann auch. Rund fünf Mal haben wir die Bilder immer wieder neu bearbeitet."
Über das Ergebnis freut sich auch Judith Lange. Die Leiterin der Psychosozialen Beratungsstelle des Caritasverbandes hatte sich eine Neugestaltung des Wartebereichs gewünscht. "Alle Bilder haben wie durch Zufall eine Art Punkt. Er hat für mich etwas Kostbares. Wie das Seelenleben, das auch kostbar ist." Ermöglicht wurde die Neugestaltung durch eine Spenderin.
Künstlerin Jennifer neben ihrem Bild mit dem Titel "Liebe". Antonia Gemein
Das Projekt des Mal-Workshops wird gefördert durch die Aktion Mensch. Einmal wöchentlich trifft sich die Gruppe mit Elke Puhl. Dabei kann jeder seine eigenen Ideen einbringen. Interessenten sind jederzeit willkommen.